Nina vom Blog „Frau Mutter“ hat eine inpirierende Blogparade gestartet. Das Thema? #Familienalbum.
Beim Lesen habe ich in mich hineingeschmunzelt und an meine wunderbare Kindheit denken müssen. Anschließend sofort meine (leider sehr dürftigen) Fotoalben rausgekramt und ein paar Schnappschüsse für euch herausgesucht. Viel Spaß beim Lesen und Gucken! 🙂
Ich bin Jahrgang 1979 und im schönen Thüringen groß geworden. Meine Kindheit fand also hälftig in der ehemaligen DDR statt. Schon 1981 war ich ein wildes Ding und fuhr mit meinen Kumpels in einem Sportflitzer durch die Lande. Naja. So, oder so ähnlich muss es gewesen sein!?!
Technischer Fortschritt
Ich erinnere mich an die langen Urlaubs-Autofahrten gen Norden. Unangeschnallt auf der Rückbank – Sterne zählend oder friedlich schlummernd – bis an die Ostsee! Zunächst im 501 (nein, das ist kein altes Porsche-Modell!) und später in unserem niegelnagelneuen Auto – ein Traum in Rot. Und Gelb. Und Braun. Und Rost. Selbstverständlich entsprach das Fahrzeug den modernsten Sicherheitsstandards. Hey, es hatte schließlich schon Rollgurte für die Vordersitze. Eine Knüppelschaltung. Und vier Türen. Fortschritt vom Feinsten.
(Gesunde) Ernährung
Wasser aus der „Kaufhalle“ (das im Übrigen schmeckte wie eine besonders liebevoll zubereitete Kochsalzlösung) stand definitiv nicht auf unserer Getränkeliste. Dafür aber die besonders gesunden Limonaden in den schönsten Farben: Grün (Waldmeister-Limo), Rot (Himbeerbrause), Gelb (Orangen-Limo), Weiß (Zitronen-Limo). Heute mag ich Wasser. Besonders gern. Und fast ausschließlich.
Wenn wir Glück hatten, gab es in der Kaufhalle (die mit dem Salzwasser-Getränkelager) Bananen. Für jeden Kunden 1 (EIN!) Bündel. Regelmäßig. So alle 26 Wochen. Ein wenig Geduld brauchte man dann zwar, um an die begehrten gelben Früchtchen zu kommen. Aber gesittet ging es dabei zu. Meistens. Und da wir drei Kinder im Haushalt waren, gab es bei uns auch immer 3 (DREI!) Bündel Bananen. Ich mag Bananen. Immer noch.
Modetrends
Der Trend ist ja unverkennbar. Selbstgenähte Kleidung ist in den letzten zwei Jahren absolut auf dem Vormarsch. Auch in den 80ern gab es diesen Trend. Oder war es mehr so ein Muss? Da hatte ich an Fasching noch Glück mit meinem Schneemannkostüm. Ein weißes Leinenbettlaken – frisch gestärkt und gebügelt – 3 x um den Körper gewickelt. Zylinder drauf. Fertig. Mit Essen war an diesem Tag übrigens nix. #keinehändekeinessen 😉
Später, als ich mich nicht mehr in Bettlaken wickeln ließ, habe ich dennoch keinen modischen Fauxpax ausgelassen. Die Tage von Radlerhosen und XXL-T-Shirts waren gefolgt von haarsträubenden Zeiten. Leider gibt es wirklich nirgends (ich habe ECHT stundenlang gesucht) ein Foto von meiner trendigen Dauerwelle. Aber ihr könnt euch bestimmt vorstellen, wie adrett ich ausgesehen haben muss.
Spielen
In meiner Kindheit hat sich kaum jemand um pädagogisch wertvolles Spielen oder Spielzeug gekümmert. Eigentlich war das ganz schön so. Natur, Tiere, Dreck und Barbiepuppen. Kontrastprogramm war angesagt. Manchmal haben wir uns Brettspiele gebastelt und tagelang über Spielregeln und Design gebrütet. Meinen Eltern erzähle ich lieber nichts von Striggi-Biggi (fragt nicht!) – ich will gar nicht wissen, was meine Kinder irgendwann mal treiben …
200 Fotos in 10 Minuten.
Ein ganz wesentlicher Unterschied zwischen damals und heute: FOTOS!
1. Fotos gab es in meiner Kindheit zunächst nur in Schwarz-Weiß. Und …
2. nur in analog. Man überlegte dreimal, ob man auf seiner Kamera (wenn man denn stolzer Besitzer einer solchen war) den Auslöser jetzt wirklich drücken solle. Oder lieber doch nicht? Vielleicht kommt noch ein besseres Motiv? War der Film voll durfte man das Zurückspulen nicht vergessen! Sonst Film dahin. Belichtet. Alle Fotos futsch. Das ist mir natürlich NIE passiert! Manchmal muss ich daran denken, wenn ich mal wieder 200 Fotos von den Kindern in nur 10 Minuten geschossen habe. Aber 100 davon sind bestimmt unscharf. Oder das Kind hat doof geguckt. Oder sich zu schnell bewegt. Oder das Hemd ist aus der Hose gerutscht. Oder … Doof gucken war in den 80ern irgendwie egaler. Oder? 😉
Danke an Frau Mutter für diese schöne Blogparade!
Und alle so (wie Omma): „Und es hat mir nicht geschadet.“
xoxoxox
Anja
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